Sonntag, 31. Juli 2011

Die Suche nach der perfekten Kaffeebar – Teil 4: Sommer

Zum Glück entdeckten wir dann das Slörm. Was für ein Geschenk!









Stefan ist der wohl coolste und netteste Barista Berlins – und zugleich wohl auch einer der Besten!








Seine Espressodiele gibt es schon seit über 4 Jahren und der Mann – sowie seine zauberhafte Gemahlin Michele – legen ihre ganze Leidenschaft in jeden einzelnen Kaffee.








Hier wird man jeden Tag mit einem Lächeln begrüßt und der Tag fängt immer mit einem netten Gespräch an. Keine Spur von Hektik. Hier wird sich Zeit genommen für die Kunst des Brühens.









Und gelingt ein Espresso mal nicht perfekt, wird dieser auch postwendend entsorgt und ein Neuer zubereitet. Grandios.

Dazu ist das Slörm auch noch urgemütlich - absolut improvisiert, aber extrem kuschelig.









Als Tische und Stühle dienen zum Teil alte Weinkisten und Holzkisten der Bundeswehrsanitäter.









Im Hinterzimmer krächzen zwei Papageien und im Schaufenster liegt meist die kleine Tochter von Stefan und Michele auf ihren Kissen.

Wir sind überzeugt, den heiligen Gral, die königliche Schatzkammer, den perfekten Kaffee gefunden zu haben. Und das nur 50 Meter Luftlinie entfernt. Nun können wir ja eigentlich nie wieder umziehen.

Und wenn das Slörm dann tatsächlich mal für einen Tag geschlossen hat, gleicht das immer einer mittleren Katastrophe. Denn einen adäquaten Ersatz finden wir natürlich auf die Schnelle nie. Und nein, Michele, wir sind dann nicht sauer – nur ein bisschen traurig.









Samstag, 23. Juli 2011

Die Suche nach der perfekten Kaffeebar – Teil 3: Frühsommer

Das Zucca wäre von der Lage auf der Prenzlauer Allee genauso ideal, wie es das Balzac im Winter in der Schönhauser Allee war.





Leider steht der unglaublich unsympathische Barista (hier mit Zeitung) grundsätzlich vor dem Laden beim Rauchen.






Zwar folgt er potentiellen Kunden dann in den Laden – aber nur offensichtlich murrend – wo man dann schnell und lieblos einen Kaffee gemacht bekommt. Damit auch wirklich keine Zweifel aufkommen, dass Kunden hier als störend empfunden werden, steht der Barista dann meist schon wieder draußen, bevor man das Wechselgeld eingesteckt hat, raucht und quatscht weiter mit irgendwelchen Bekannten. Ein unter solchen Umständen gebrühter Kaffee, kann natürlich nicht schmecken – nicht mal mittelgut, dafür aber für 2, 70 Euro.

Das Einstern dagegen hat in fast allen Kategorien gut abgeschlossen. Zwar sind wir mit der Öko-Barista nie richtig warm geworden, aber ihr Kaffee war schon eher Oberliga.



Leider kann aber nur diese eine Barista (und wahrscheinlich Chefin) im Einstern guten Kaffee machen. Die anderen Kolleginnen leider gar nicht. Und der perfekte Kaffee muss doch schließlich täglich schmecken. Schade.


Die Suche nach der perfekten Kaffeebar – Teil 2: Frühling

Im Frühjahr sind wir dann von der Gleimstraße in die Senefelderstraße umgezogen. Zwar sind die beiden Wohnungen nur 1.5 Kilometer voneinander entfernt, aber das Balzac lag nun nicht mehr auf dem Weg zur Arbeit. Und so fand die Suche nach dem perfekten Kaffee unweigerlich ihre Fortsetzung. Zwar machten wir am Anfang morgens auf dem Weg zu Arbeit ab und zu tatsächlich Station an der Schönhauser Allee, mussten dafür aber extra aus der S-Bahn aussteigen, nur um beim Balzac einen Kaffee mitzunehmen. Aber wir waren überzeugt, dass es in unserem neuen Kiez noch die eine oder andere Perle zu entdecken geben würde. Also wurden auf dem Weg zu unserer neuen S-Bahn-Station (Prenzlauer Allee) zahlreiche Cafés getestet.








Natürlich kamen manche Anbieter schon gar nicht in die engere Auswahl, denn wer einen Kaffee für 1,10 Euro anbietet, entspricht zu ganz großer Wahrscheinlichkeit nicht den Anforderungen. Schließlich waren wir ja auf der Suche nach dem heiligen Gral und waren auch bereit, 2,70 Euro auszugegeben. Trotz dieser Vorauswahl, muss von 2 Einrichtungen berichtet werden, die möglicherweise als Paradebeispiele dienen könnten, wie man durch Unfähigkeit einen Laden in den Sand setzt. Dabei hat die Kaffeewirtschaft eigentlich alle Voraussetzungen, um Erfolg zu haben. Gute Lage und nette, heimelige Einrichtung.







Aber die Besitzer sind so etwas von uninteressiert an normalen Kunden wie uns, dass es einfach keinen Spaß macht, da hin zu gehen. Und der Kaffee ist dazu noch höchstens mittelgut – weil ohne Liebe gemacht. Wahrscheinlich warten sie dort den ganzen Tag auf die zahlreichen Promis, die dort anscheinend (laut Facebook) ab und an vorbei schauen – und wahrscheinlich tatsächlich einen guten Kaffee zubereitet bekommen. Sehr zum Leidwesen potentieller Stammkunden, für die sich eine solche Anstrengung offensichtlich nicht lohnt.



Sonntag, 17. Juli 2011

Die Suche nach der perfekten Kaffeebar – Teil 1: Winter

Die Suche nach der perfekten Kaffeebar hat zwar schon lange vor Berlin begonnen, aber hier ihren unbestrittenen Höhepunkt erreicht. Denn in Berlin gibt es offensichtlich Cafés an jeder Ecke. Auch in jedem noch so kleinen Verschlag zelebrieren unzählige Lokalmatadoren die hohe Kunst des Kaffeebrühens.

Aber natürlich war unsere Suche fokussiert auf unsere unmittelbare Nachbarschaft. Denn man würde zwar für den perfekten Kaffee schon einen Umweg in Kauf nehmen, aber er sollte möglichst schon auch täglich verfügbar sein. Also begann die Suche in Berlin in der Gleimstraße, führte die Schönhauser Allee hinauf und hinunter bis zur Torstraße und dem Rosenthaler Platz. In den wenigen Tagen, die wir diese Strecke auskundschafteten, haben wir bereits einige ganz beachtliche Kreationen aufgespürt. Die erste Erwähnung gebührt dem Impala Coffee in der Pappelallee.




Dieses Cafe nennt sich Kaffeerösterei, weil die hier den Kaffee tatsächlich selbst rösten. Davon zeugen – mitten im Laden - Stapel von Säcken, gefüllt mit frischen Kaffeebohnen. Der Kaffee selbst ist ebenfalls wirklich lecker, nur eine Spur zu stark. Gleich gegenüber findet man das Manolo, das auf den ersten Blick mit seinem 60 Jahre alten französischen Tresen beeindruckt.







Das Personal ist jedoch weder besonders freundlich und schon gar nicht persönlich. Der Kaffee ist gut, aber nicht überragend.

Auf einem längeren Samstagsspaziergang entdeckten wir dann das Sankt Oberholz. Das extrem gut besuchte, aber trotzdem sehr gemütliche – weil lässige – Cafe bekam sowohl für den Kaffee als auch das Ambiente Höchstnoten.







Leider ist der Weg dann doch etwas weit für den täglichen Genuss. Deshalb wurde dann das Balzac auf der Schönhauser Allee zu unserem ersten Stamm-Cafe.







Die Lage war ideal: direkt auf dem Weg von unserer Wohnung in der Gleimstraße zur S-Bahn-Station an der Schönhauser Allee. Das Personal extrem freundlich und gut gelaunt, die Atmosphäre entspannt und der Kaffee sehr lecker. Und nach kurzer Eingewöhnungsphase wussten dann auch bald alle Baristas, dass mein Latte in den Starbucks-Thermobecher muss, damit er auch schön warm bleibt, ich nicht jeden Tag einen Pappbecher verbrauche und der Kaffee nicht nach Pappe schmeckt.