Sonntag, 14. August 2011

Die Suche nach der perfekten Kaffeebar – Teil 5: Sommermärchen

Nun da wir dem Slörm schon seit Monaten täglich einen Besuch abstatten, gibt es natürlich mittlerweile viele schöne Geschichten von und mit Stefan und Michele (unten mit Töchterchen Soey).




Da wäre die herrliche Szene als Stefan eine Handvoll abgefallene Blütenblätter von der Theke räumte, vor dem Laden einen grazilen Luftsprung vollführte, die Blütenblätter die Luft warf und verkündete, er sei ein Blumenmädchen und möchte ab sofort Stefanie genannt werden.





Ebenfalls sehr amüsant fanden wir die Aufkleber auf der elektrischen Espressomühle: Auf Augenhöhe des Barista stand da: „Lächeln!“. Und weiter unten, wo er das Pulver entnimmt: „Ich sagte: Lächeln!“. Fast noch besser ist die Postkarte, auf welcher Stefan und Michele im Rahmen der Kampagne „Das ist Berlin“ klarstellen, was man bei ihnen für 1,10 Euro bekommen würde.








Und kommt dieser Rapper aus Vancouver, den man auf dem riesigen Gemälde im Slörm bewundern kann, nun tatsächlich mal nach Berlin und rockt den Laden? Der heißt übrigens Moka Only und seine Musik ist auf der Slörm Website zu finden (http://sloerm.net/medien/musik/19-moka-only).








Aber die bisher schönste Geschichte bekam ich zu meinem Geburtstag geschenkt. Als ich an diesem Morgen – wie immer - um Punkt 8 Uhr auf das Slörm zusteuerte, war Stefan wie so oft gerade damit beschäftigt, die Weinkisten, Holzkisten, Tische und Stühle ins Freie zu schaffen. Aber an diesem Tag blieb er stehen, sobald er mich aus einiger Entfernung sah und trällerte mir ein Happy Birthday – dabei hatte ich nie erwähnt, dass ich bald Geburtstag haben würde. Auch Michele hinter der Theke begrüßte mich mit einem besonders netten Lächeln und wünschte mir einen schönen Geburtstag. Meine Verwunderung war wohl nicht zu übersehen, weshalb sie mir erzählte, dass da wohl ein Vögelchen gezwitschert hätte. Na wenn dieses Vögelchen mal nicht Michaela heißt.





Als ich diese Geschichte abends unseren Gästen erzählte, bestritt Michaela so vehement, das Vögelchen gewesen zu sein, dass mir ernsthafte Zweifel kamen. Das einzige alternative Vögelchen war meine liebe Kollegin Anne, der ich immer einen Latte vom Slörm mitbringe, wenn sie mich mit ihrem Auto mit in die Arbeit nimmt. Aber Anne bestritt überhaupt jemals im Slörm gewesen zu sein. Also schwenkte ich wieder zurück zu Michaela. Aber die zeigte keine Anzeichen von Unsicherheit. Und so machte ich mir langsam aber sicher echte Sorgen über meinen Geisteszustand – schließlich war ich ja gerade 40 geworden, da kann das mit der Demenz ja durchaus schon anfangen.

Aber als es dann zur Geschenkübergabe kam, war der Fall dann auch klar. Anne war nun doch schon einmal im Slörm gewesen und hatte einen „Gutschein“ gekauft, den ich dann von meinen Kollegen zum Geburtstag bekommen habe (neben einem Jahresabo der 11 Freunde). Diese hinterlistige Ur-Berlinerin hatte sich ohne mein Wissen ins Slörm geschlichen und Stefan dazu genötigt, einen „Gutschein“ auf einen Pappbecher zu malen. Dieses einmalige Werk blieb der Nachwelt leider nicht erhalten, hat mir aber viel Freude bereitet.